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so meine Damen und Herren ich bin online!!
Ab heute gibt es hier regelmäßig Neuigkeiten aus der Hauptstadt von Kuba. Natürlich auch Fotos von mir, solange das mein Internetbudget mitmacht.
Mehr infos über Kuba gibts bei meinem Amigo Floriannn
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Montag, 14. Dezember 2009

Kuba und die Busse

Diese Sache mit den Busen in Kuba ist schon etwas ganz besonderes ...
Zuerst einmal muss man sagen, dass der Kubaner an sich sehr faul ist. Wahrscheinlich auch aus dem einfachen Grund weil Busfahrten umgerechnet in Euro läppische 1,5 Cent kostet. Deshalb fahren Kubaner immer mit dem Bus, auch wenn sie nur mal zum kippen holen zwei hundert Meter zurücklegen wollen. Die Idee hinter den Bussen ist, das theoretisch alle 20 Minuten ein Bus kommt … theoretisch.

An der Bushaltestelle unterschiedet man drei Situationen:

  1. Man kommt an die Haltestelle und es sind weniger als zehn Personen dort. 
Der Kubaner fragt die wartenden nun, wer denn der Letzte in der Warteschlange ist
 „¿el Ultimo?“ 

    Das eine Warteschlange bei so wenigen Personen keinerlei Sinn erfüllt ist hier egal. 
Ein Vorteil an Situation eins ist, dass man sich sicher sein kann, dass vor kurzem schon mal ein Bus da war und deshalb nur so wenige Menschen warten. Gleichzeitig sagt einem das auch, das der nächste Bus so gut wie leer sein wird. 
Wenn der Bus kommt reiht man sich ein und steigt zu, sucht sich einen Sitzplatz und alles ist gut.





  2.  Man kommt an eine Haltestelle und es warten mehr als 30 Menschen. Die meisten Kubaner fragen wieder nach dem „ultimo“.
    Die Menschenmenge verrät einem, dass der letzte Bus schon etwas länger her war, also wird der folgende recht voll sein.

    So ist es dann auch.
    Der Bus kommt und die Menschen reihen sich mehr oder weniger gesittet ein, Frauen und alte Menschen werden gerne mal vorgelassen und alle quetschen sich in den Bus. Drinnen gehen die Kubaner gerne soweit nach hinten durch wie es die Physis des Menschlichen Körpers erlaubt. Körperkontakt der in Deutschland als schwere sexuelle Belästigung verurteilt werden würde, wird hier gerne in kauf genommen. Besonders Damen jenseits der 90 Kilo gehen gerne auf Tuchfühlung. Das beliebteste Wort im Bus ist „permisso“.
    Das bedeutet soviel wie, „dürfte ich mal vorbei“ die Kubaner fangen gerne schon 10 Minuten vor der nächsten Haltestelle an sich zum Ausgang durch-zu-permissoen. Was sehr nervig ist, weil bewegen eigentlich nicht möglich ist im Bus. Aber das warten bis zum Stillstand des Busses wäre ja zu einfach.


     
  3. Ja … an Nummer drei kann man das Gesetz von Murphy ganz gut erklären: 
Alles schlechte was passieren kann, passiert auch! Und zwar immer alles zur gleichen Zeit!!

    Das heißt man kommt an eine Bushalte Stelle, an der weit mehr als 50 Menschen warten, alle stehen kreuz und quer auf, unter, hinter und über der Straße und warten auf den Guagua (so nennt man hier den Bus).
 Wer der letzte in der Schlange ist interessiert hier schon lange keinen mehr, auch auf Kinder oder alte Menschen kann jetzt natürlich keine Rücksicht mehr genommen werden. Es zählt das nackte überleben. Wenn der Bus kommt ist er natürlich … voll … komplett voll. 
Jetzt macht aber der Busfahrer die hinteren Türen nicht auf, um zuerst einmal die Menschen aussteigen zu lassen. Es könnte ja sein, dass sich Personen heimlich, ohne zu bezahlen, durch die offenen hinteren Türen schleichen … ist klar…  da hat der Busfahrer natürlich recht, immerhin fehlt ihm bei jedem Passagier der hinten einsteigt 1,5 Cent. Das Wären bei 100 Schwarzfahrern ja 1,5€!!! Das ist immerhin ein Feierabendbier!!!!! Also wird sich durch den vorderen Eingang gequetscht. Die Szenen die man von indischen Bussen kennt, werden hier noch übertroffen. Wenn fast alle drin sind gehen die hinteren Türen dann auf. 

    Die Fahrt … nein … der Höllenritt der nun folgt ist anstrengender als ein Marathonlauf. Aber auch hier kann man sehr viele Kubaner beobachten, die auch nur zur Überbrückung weniger hundert Meter diese Strapazen auf sich nehmen, nur um nicht laufen zu müssen.

Um dem Gesetz von Murphy noch mehr gerecht zu werden, trifft Situation eins meist dann zu wenn man sehr viel Zeit hat und eigentlich nur zum Spaß in die Stadt fahren will.

Situation zwei trifft zu, wenn man mindestens eine Einkaufstüte oder einem sperrigen Rucksack dabei hat und natürlich auch dann, wenn man es ein wenig eilig hat.

Situation drei ist immer dann anzutreffen, wenn man vollgepackt ist mit Einkäufen, man einen großen Rucksack dabei hat oder man es so dermaßen eilig hat.
Gerne auch nachts um 4 Uhr wenn man tierisch betrunken darauf wartet, endlich ins Bett zu kommen.


Was noch zu sagen wäre ist das die Busse natürlich in einem besch§$%§& Zustand sind. Obwohl fast alle erst 2 Jahre alt sind!!! Die meisten haben erst 100.000km drauf und trotzdem ist sind die Türen, der Motor, die Sitze usw ziemlich ramponiert. Also sind Pannen an der Tagesordnung. Und wie solte es anders sein, wenn mal ein Reifen platzt dann wartet man seeehhhhr lange auf einen Ersatzbus :-)

Man verzeihe mir das ich manchmal über die Deutsche Bahn oder deutsche Busfahrer geschimpft habe, ich werde mich nach meiner Rückkehr persönlich mit einem Präsentkorb für die treuen Dienste bedanken.

Viele Grüßen an den RMV und die DB ich hab euch lieb